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 23.02.2016

Bayrischer Tennisverband

Unsere Stipendiaten sind Botschafter, Gesichter der Colleges

Maximilian Breböck, 34, galt mal als großes Tennistalent in Bayern. Jetzt arbeitet er als Inhaber der Agentur Monaco Sports an den Karrieren von anderen, vermittelt Tennis-Stipendien in die Vereinigten Staaten. Im Interview spricht Breböck über die Einzigartigkeit der amerikanischen Colleges, den großen Vorteil von Sport-Stipendien und warum es mit der eigenen Karriere als Tennisspieler nicht geklappt hat.

Herr Breböck, was erzählen Sie denn einem Interessenten, der über ein Tennis-Stipendium bei Ihrer Agentur nachdenkt, wenn er Sie nach Ihren jüngsten Erlebnissen in den USA fragt?

Maximilian Breböck: Ich würde ihm sagen, dass es für Spieler, deren Weg in die Weltspitze nicht vorgezeichnet ist, mit das Beste ist, was man erleben kann. Die Mischung aus sportlicher Förderung, beruflicher Bildung und vor allem dem interkulturellen Austausch ist einzigartig. Einen solchen Erlebnisfaktor hat man sonst meiner Meinung nach nur auf der Profitour.

 

Der Vorteil dürfte vor allem darin bestehen, dass man, sollte es nicht für die Weltspitze reichen, weich fällt, weil man parallel zum Training ein Studium absolviert.

Speziell für Spieler, die im Jugendbereich nicht die ganz großen Erfolge gefeiert haben, ist es sogar noch attraktiver.

 

Das müssen Sie bitte erklären.

Bevor man als Junior daran denken kann, seinen Lebensunterhalt mit dem Tennissport zu verdienen, müssen meist die Eltern jahrelang sehr viel Geld in die Karriere ihres Kindes investieren. Dazu gehören Reisekosten für die Turniere, Übernachtungen, Verpflegung, Ausrüstung oder das Trainergehalt. Bei vielen Spielern ist es so, dass diese Ausgaben kaum über Preisgelder und Sponsoren refinanzierbar sind, dadurch wird Tennis zum Verlustgeschäft. Über ein Stipendium lässt sich nun ein großer Teil davon zurückgewinnen, weil die gewöhnlichen Studiengebühren inklusive dem Lebensunterhalt wegfallen. Somit zahlt sich zum ersten Mal die jahrelange Investition in den Tennissport aus.

 

Am Ende dürfte aber auch dieses Modell von der Qualität der Spieler abhängen. Wie viele haben denn die Chance, diesen Weg einzuschlagen?

Man sollte schon auf Landesligaebene gespielt haben, sonst macht es keinen Sinn, weil das Niveau in den USA hoch ist. Aber das reicht dann auch vollkommen aus. Meine Erfahrung lehrt mir, dass fast jeder Topf seinen Deckel findet.

 

Weil Sie häufig an die Colleges reisen und mit den Trainern in regem Austausch stehen? Mitunter, zwei bis dreimal im Jahr fahre ich schon in die USA, meist für mehrere Wochen, so wie jetzt gerade. Das wichtigere Kriterium ist für mich allerdings, dass es bislang noch keiner bereut hat, der sich über Monaco Sports ein Stipendium organisiert hat. Diejenigen, die nach einem Jahr wieder zurückgekehrt sind, haben das aus Heimweh gemacht oder weil sie doch lieber in Deutschland weiterstudieren möchten.

 

Oder wegen der kräftezehrenden Trainingseinheiten und Spiele.

Das habe ich bislang von keinem gehört. Sicherlich ist der Aufenthalt an den Colleges kein Urlaub, aber das soll er ja auch nicht sein. Das Training ist am Anfang eine Herausforderung, aber man gewöhnt sich daran. Als Stipendiat ist man eben Botschafter seines Colleges, das Gesicht davon, da ist es klar, dass die Trainer Leistung sehen wollen. Mit einem Ferienlager während der Schulzeit ist das nicht zu vergleichen, am Abend fällt man schon von alleine ins Bett. (lacht)

 

Sieht nach einem vollen Stundenplan aus.

Stimmt. Das System ist sehr schulisch, sehr durchorganisiert. Das Gute daran ist, dass man sehr eng begleitet wird von den Lehrern und man nicht wie in Deutschland am Ende des Semesters erst die Prüfungen ablegen muss. Das erspart den großen Druck.

 

Wie muss man sich einen Tag am College vorstellen?

Ein normaler Tag während der Saison beginnt meist morgens gegen 07 Uhr mit einer lockeren Fitnesseinheit. Der Vormittag ist dann für Vorlesungen reserviert, am Nachmittag geht es raus auf den Platz zum Training. Häufig finden in den Abendstunden noch Matches statt. Über den Tag verteilt kann sich jeder immer wieder Lerngruppen anschließen oder die Unterstützung der Tutoren in Anspruch nehmen.

 

Wie häufig stehen Sie im Kontakt zu Ihren vermittelten Schützlingen?

Sehr oft, da ihr Werdegang uns sehr interessant, wir lassen niemanden alleine. Und im Zeitalter von Skype ist das ja nicht schwer. Wir von der Agentur achten zudem darauf, dass wir gerade in den Semesterferien, wenn die Jugendlichen zurück nach Deutschland fahren, sie persönlich treffen. Dieser enge Draht liegt uns am Herzen.

 

Das heißt im Umkehrschluss, dass die Agentur nicht beliebig viele Jugendliche aufnehmen kann.

Jährlich haben wir bislang etwa 15 bis 20 Tennis-Stipendien vermittelt, das ist schon ein guter Wert. Natürlich hätten wir weitere Kapazitäten frei, aber unser primäres Ziel ist es, diejenigen, von deren Qualität wir überzeugt sind, weiterzubringen. Wenn wir sehen, dass einer nicht das Potential für ein College hat, sagen wir das offen. Glaubwürdigkeit ist von großer Bedeutung in diesem Geschäft, sonst würde die Vertrauensbasis mit den amerikanischen Trainern leiden.

 

Sie selbst galten ebenfalls als Talent, waren immerhin die Nummer zwei in Bayern. Woran hat es gelegen, dass es auf der Profitour für Sie nicht mehr weiterging?

Ich war zu faul und auch ein Unverbesserlicher auf dem Platz, da bin ich ehrlich. Einige Schläger kamen da sicherlich in den Genuss meines Zorns. (lacht) Nach meiner besten Phase mit 16, 17 Jahren  ging es bergab. Tennis hatte bei mir an Stellenwert verloren, mir ging es auf Turnieren meist mehr um den Spaß und die Partys statt gut abzuschneiden. Und ich muss eines zugeben…

 

Sie waren nicht gut genug?

...leider ja.

 

Dafür dürften Ihnen diese Erfahrungswerte nun umso mehr bei der Planung von anderen Karrieren helfen.

Es nützt schon viel, weil ich den Jugendlichen das mit meiner Karriere dann beispielhaft vor Augen führen kann, worauf es ankommt. Zudem ist es leichter von den College-Trainern respektiert zu werden, wenn man selbst mal höherklassig gespielt hat. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, jemand hätte mich auf die Möglichkeiten eines Sport-Stipendiums aufmerksam gemacht. Ich dachte früher immer, das wäre eher ein Rückschritt. Was für ein Irrtum! Jetzt kann ich es nicht mehr ändern, nur meine Erfahrungen weitergeben.

 

Haben Sie eigentlich Ihren Schläger mit dabei gehabt auf Ihrer Reise?

Nein, ich war verletzt, schwerer Muskelfaserriss. Sehr bitter für mich, ich konnte kaum drei Meter laufen. (lacht)

 

Darf man Ihnen das abnehmen? Selbstverständlich. Ich hätte mich nicht vor den amerikanischen Hartplätzen gedrückt.

 

Interview: Sven Haist