Ein Australier ist bei den NBA-Drafts heiß begehrt
Zu den Favoriten beim diesjährigen Draft zählt Ben Simmons (2,08 Meter). Dem 19-jährigen Australier von der Louisiana State University wird es von den Experten sogar zugetraut in naher Zukunft der Most Valuable Player (MVP), also der wertvollste Spieler der ganzen Liga zu werden. Die meisten Vorhersagen prognostizieren, dass er als erster Spieler ausgewählt wird.
Internationales Superstar-Format hat auch der Kroate Dragan Bender (2,16 Meter), der momentan noch bei Maccabi Tel Aviv spielt, der aber auch für den NBA Draft 2016 angemeldet ist. Der 18-jährige Center gab bereits als 15-Jähriger für KK Split sein Debut. Einige Experten vergleichen ihn schon mit Dirk Nowitzki und trauen ihm eine ähnliche Karriere zu.
Ein Österreicher könnte den Sprung in die NBA schaffen
Ebenfalls voraussichtlich unter den ersten zehn Spielern im Draft ist Jakob Pöltl (2,13 Meter) von der University of Utah, der als erster Österreicher in die NBA wechseln könnte. Aus Deutschland hat Paul Zipser (2,03 Meter), der derzeit noch bei Bayern München unter Vertrag steht, eine realistische Chance auf einen Sprung in die NBA.
An insgesamt 60 Nachwuchsspielern können sich die 30 Teams in zwei Runden die Rechte sichern. Um für den Draft zugelassen zu werden, müssen alle Spieler zum jeweiligen Jahresende mindestens 19 Jahre alt sein. Die amerikanischen Spieler müssen zudem mindestens seit einem Jahr die High School verlassen haben. Die meisten neuen Spieler kommen dabei direkt aus den amerikanischen Universitäten, die innerhalb des Verbandes NCAA organisiert sind. Durch die immens hohe Beliebtheit von College und auch High School-Basketball in den USA sind die jungen Top-Spieler bereits Star- und Medienrummel gewohnt. Neu dagegen ist die finanzielle Perspektive - in den Colleges sind nur Amateure zum Spielbetrieb zugelassen, in der NBA dagegen winken Millionengehälter.
Bitterer Irrtum: Die Portland Trail Blazers hätten Jordan haben können
Dass das Privileg zuerst wählen zu dürfen auch eine Bürde sein kann, dafür gibt es in den USA mit dem sogenannten „Draft Bust“ einen eigenen Begriff. Sinnbildlich steht hier der Name Sam Bowie, Beim NBA-Draft im Jahr 1984 wurde er als vermeintlich bester Spieler von den Portland Trail Blazers vor Superstars wie Michael Jordan, Charles Barkley und John Stockton gedraftet. Eine schlechte Wahl, wie sich später herausstellte: Jordan, Barkley und Stockton wurden in ihren Clubs zu Legenden. Der Name Sam Bowie dagegen ist nur noch absoluten Basketball-Insidern ein Begriff. Ein besonders tragisches Beispiel aus der Gegenwart ist der Spieler Joel Embiid, der hochgehandelt von den Philadelphia 76ers ausgewählt wurde nach einer schwerwiegenden Verletzung und anschließenden Operationen bislang noch kein einziges NBA-Spiel gemacht hat.
Auch Dirk Nowitzki kam über die Drafts in die NBA
Insgesamt setzten die Teams beim NBA Draft in den letzten Jahren auf jüngere Spieler. Aber auch die internationalen Basketballer stehen durch die Erfolge von Superstarts wie Dirk Nowitziki und Pau Gasol hoch im Kurs. Der chinesische 2,29 Meter Riese Yao Ming wurde 2002 als der erste internationale Spieler ohne Collegeerfahrung von den Houston Rockets als sogenannter First Pick, also als Nummer 1 im Draft, verpflichtet. Doch auch der normale Weg über das College ist über ein Sportstipendium für viele talentierte internationale Spieler lukrativ, erlebnisreich und vor allem ihrer sportlichen Karriere förderlich - unabhängig davon, ob sie es noch einen Schritt weiter in die NBA schaffen oder in der Profilliga eines anderen Lands Fuß fassen. Maodo Lo von der Columbia University wurde deutscher Nationalspieler und hat die NBA zumindest noch im Visier. Niels Giffey - ehemaliger Spieler bei der University of Connetictut - wurde ebenfalls Nationalspieler und zum NBA Draft angemeldet. Nachdem er jedoch von keinem NBA-Team ausgewählt wurde, unterschrieb er 2014 bei Alba Berlin einen Vertrag in der deutschen Basketball-Bundesliga.