Kristin
Volleyball
Armstrong Atlantic State University
Sehr gut war auch die akademische Betreuung
Am Flughafen wurden wir schon nett von der Mannschaft empfangen. Wir wurden alle zusammen abgeholt. Wir „Ausländer“ in der Mannschaft: Meine Schwester, eine Bulgarin und ich. In Savannah wurde gerade die Nicholas Sparks Verfilmung „Mit Dir an meiner Seite“ mit Miley Cyrus gedreht. Also wer sich ein Bild vom Südstaatenflair machen will einfach mal in den Film reinschauen! Die Dorms waren groß und jeder hatte ein eigenes Zimmer. Insgesamt waren wir zu viert. Dadurch dass unsere Mitbewohner Amis waren hatten sie schon alles eingeräumt und wir mussten uns nur noch das Nötigste besorgen, wie Bettwäsche (die hat nicht mehr in meinen Koffer gepasst) und Badausstattung. Dann war auch schon das erste Training. Man muss sich schon an die amerikanische Mentalität des Volleyballspiels gewöhnen. Unser Trainer hat eine andere Vorstellung des Baggerns gehabt und hat uns von Anfang an gesagt, falls wir was nicht verstehen, können wir immer nachfragen. Es geht sehr viel auf Wiederholungen. Das Aufwärmprogramm war auch etwas anders und zwar haben wir nie Kraft gemacht sondern eher Stretching. Die ersten Wochen waren am anstrengendsten. Viele Sprints, immer 3 Stunden Training oder mehr und das teilweise 2-3 Mal am Tag. Der Muskelkater war dementsprechend groß. Man hatte in dem Sinne keinen Physiotherapeut sondern ein typisches Eisbad um die Schmerzen zu lindern. Der Teamgedanke wurde auch immer in den Vordergrund gestellt. Das Team war nett, aber es gab natürlich auch immer den Konkurrenzgedanken.
Ich hatte meine Kurse bei einem „Academic Advisor“ ausgewählt. Und zwar ist es so am Anfang, dass man erstmal „Grundkurse“ wählen muss und dazu was man gern belegen möchte. Erst später kann man sich spezialisieren. Die Kurse waren interessant und haben eigentlich eher an Klassen erinnert. Wir waren maximal 30 Personen. Sehr gut war auch die akademische Betreuung. Im Writing Center konnte man sich immer Tipps zum Englischaufsatz holen und sich dementsprechend verbessern. Nach und nach lernt man immer mehr Leute kennen. Vor allem habe ich mich mit anderen Internationalen ( aus Estland, Bulgarien, England, Türkei…) verstanden. College Leben ist teilweise wirklich so, wie man es aus dem Fernsehen sieht. Viele Hauspartys und Clubs (wenn man alt genug ist), aber als Athlet muss man da sehr aufpassen, weil man Repräsentant des Colleges ist. Man sollte seine Karriere wegen so was wirklich nicht aufs Spiel setzen. Als dann die Punktspiele angefangen haben sind wir sehr viel mit dem Bus rumgefahren. Für Amerikaner ist eine Distanz von 6 Stunden ja nichts, um zu einem Spiel zu fahren. Als Deutscher muss man sich erstmal daran gewöhnen (für uns ist München-Hamburg schon eine Überwindung). Es gab jedes Mal Statistiken nach einem Spiel, und jede Woche wurde der „player of the week“ in unserer Conference gewählt. Wobei man da nicht zu fixiert sein sollte, da man sich nur auf Statistiken bezieht. Trotzdem ist es ein Ansporn um sein Bestes zu geben. Was ich gut fand war, dass die sportliche Leistung in Amerika viel mehr geschätzt wird.
Zwischendurch hatte ich auch natürlich Heimweh und das bayerische Essen hat mir sehr gefehlt. Wurst, Käse und Brot waren einfach nicht das Gleiche. Gesundes Essen wie Obst und Gemüse ist auch teuerer als in Deutschland. In der Mensa gab es typisches Südstaatenessen. Da muss man teilweise aufpassen, dass man nicht zu fettig isst. Aber es war auch mal eine Abwechslung. Witzig waren auch immer die typischen amerikanischen Feiertage wie Halloween und Thanksgiving zu erleben. Insgesamt kann ich ein Sportstipendium nur empfehlen, man wird selbstständig kann sein Englisch verbessern und man lernt soviel neue Leute kennen. Sehr wichtig dabei ist, die Auswahl der Universität und das sportliche Niveau der Mannschaft.