Fabian
Fußball
Webber International University / LeMoyne College
Ich kann jedem nur ein Studium in den USA empfehlen
Nachdem ich mein BWL Studium in Augsburg angefangen habe, war mir schnell klar, dass sich ein Auslandssemester in meinem Lebenslauf gut machen würde, um sich von der Masse abzuheben. Zufällig zeigte mir meine Mutter dann einen Zeitungsartikel über Monaco Sports und die Möglichkeit von Sportstipendien in den USA. Da es sehr schwer ist über die Universität einen Platz für ein Auslandsemester zu bekommen, kam mir der Artikel gerade recht, sodass ich mich dazu entschlossen habe, mich bei Monaco Sports zu bewerben.
Sportstipendium - Fussball - Monaco Sports
Nachdem mir, in Person von Norman Messina, sehr beim Bewerbungsprozess geholfen wurde, bin ich schließlich im August 2012 bei der Webber International University in Babson Park (nahe Orlando), Florida gelandet. Nach 2-tägiger Eingewöhnungs- und Kennenlernphase meiner neuen Mitbewohner in einer 5er Wg, ging es dann auch schon mit dem Training bzw. dem Fitnesstest los. Der Fitnesstest war aufgrund des ungewohnten Klimas sehr anstrengend, aber da ich mich im Vorfeld bei meinem alten Fußballteam fit gehalten habe durchaus machbar. Nach bestandenem obligatorischem Fitnesstest ging es dann auch schon richtig mit der Vorbereitung los, was 7 Tage die Woche ein bis zwei Trainings Einheiten am Tag bedeutete.
Die intensive Vorbereitung und meine neuen Freunde und Mitbewohner haben die ersten Wochen schnell vergehen lassen und keinen Spielraum für Heimweh zugelassen, sodass dann das erste Freundschaftsspiel auf dem Programm stand. Leider konnte ich bei diesem Spiel noch nicht mitspielen, da ich noch auf meine Spielgenehmigung von der NAIA warten musste. Dieser ganze Prozess hat sich aufgrund der schlechten Kommunikation von Seiten der NAIA so lange herausgezögert, sodass ich die halbe Saison verpasst habe. Das Problem mit der Spielgenehmigung lag an meinem Transfer Student Status. Laut NAIA Regularien muss man im vorherigen Jahr mindestens 24 Credits gesammelt haben um für die neue Saison spielberechtigt zu sein. Darauf wurde ich auch von der NAIA per email hingewiesen. Was mir jedoch nicht mitgeteilt wurde ist, dass meine deutschen Credit Points nur halb angerechnet wurden. Deshalb hatte ich anstatt 25 Credits nur 12,5 Credits und war demnach nicht spielberechtigt. Diese Information, habe ich jedoch nur nach mehreren nachfragen und mit Hilfe einer Uni Mitarbeiterin der Webber International University, die sich um Spielgenehmigungen und andere Sachen, die mit der NAIA zu tun haben kümmert, erfahren.
Da ich direkt nach meinen Prüfungen aus dem Sommersemester 2012 gekommen bin, welches im August endet und somit mit dem amerikanischen Uni-Kalender versetzt ist, musste ich noch warten, bis meine Prüfungen von der Universität Augsburg korrigiert wurden, sodass ich mein Transcript an die NAIA schicken konnte.
Nachdem ich dann endlich spielberechtigt war, durfte ich auch gleich in der ersten 11 ran. Auf dem Spielfeld aufzulaufen, die amerikanische Nationalhymne hören und für seine Universität zu spielen war schon ein schönes Gefühl muss ich sagen. Mein erstes Tor für WIU habe ich dann bei meinem zweiten Einsatz gegen SCAD zur 1-0 Führung geschossen. Leider haben wir dann 5 Minuten vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen müssen, sodass es dann in die Overtime, die mit Golden Goal, spätestens aber nach 2 mal 10 Minuten beendet wird, ging. In der Overtime haben wir dann früh einen Platzverweis bekommen und uns dann hauptsächlich aufs verteidigen konzentriert. Trotzdem hatten wir in der letzten Minute noch die Möglichkeit auf den Siegtreffer. Der Ball wurde aber gerade noch auf der Linie geklärt, womit das Spiel 1-1 endete. Das Unentschieden gegen SCAD hat eine längere Niederlagen Serie beendet, sodass wir zufrieden aus Georgia zurück gefahren sind. Obwohl wir die erste Saisonhälfte ein bisschen verschlafen haben und auch auf zwei wichtige Spieler, die verletzungsbedingt die Saison verpasst haben, verzichten mussten, haben wir es trotzdem in die Playoffs geschafft. Leider sind wir dann in der ersten Runde in Miami gegen die #1 und dem Regular Season Champion St. Thomas mit 1-3 ausgeschieden. Insgesamt war die Saison ganz passabel und macht Hoffnung auf mehr, da die Mannschaft großes Potential besitzt, dieses aber, aufgrund der vielen neuen Spieler und dem teilweise noch nicht ganz ausgereiftem taktischen Verständnis der amerikanischen Spieler noch nicht voll ausgeschöpft werden konnte. Mit meiner eigenen Leistung (4 Tore und 2 Asissts in 13 Spielen) war ich nicht ganz zufrieden. Dies kann jedoch an dem neuen Umfeld mit einem viel heißerem Klima und dem holprigen Start mit der Spielgenehmigung gelegen haben. Zu wissen, dass noch viel Luft nach oben ist, macht Spaß und Zuversicht für die nächste Saison im „Fall“, für die jetzt im Spring Semester die Basis geschaffen wird. Jetzt genug vom sportlichen Teil, schließlich bin ich ja zum Studieren hier!
Die Webber International University ist eine kleine private Wirtschaftsuniversität mit sehr guter Reputation in Florida. Dort strebe ich meinen Bachelor of Science in Buisness Administation mit dem Major Management an. Aufgrund der Tatsache, dass ich schon zwei Semester in Deutschland studiert habe und mir alle Credits, in das amerikanische System umgerechnet, angerechnet wurden und ich ab meinem 2. Semester bei WIU 6 anstatt 5 Kurse belege, kann ich den Bachelor schon im Mai 2014 beenden. Damit würde ich sogar noch 3 Monate schneller als in Deutschland fertig sein. Da die WIU eine kleine Universität ist, befinden sich in den Kursen nicht mehr als 25 Studenten. Dadurch ist der Austausch mit den Professoren viel besser und persönlicher. Dies hat es zum Beispiel möglich gemacht, dass ich einen Test verschieben konnte und jetzt eine Woche mit meinen Eltern in Florida Urlaub machen konnte. Das System hier ist anders als in Deutschland. Hier hat man Anwesenheitspflicht und muss auch regelmäßig Hausaufgaben machen, die man fast alle Online erledigen kann. Außerdem wird hier bei der WIU mehr Wert auf die Praxis gelegt, sodass man in den Kursen selber viele Präsentationen und Vorträge halten muss.
Was hier auch noch richtig gut ist, ist dass der Mittwoch generell frei ist! Dies bietet dann, solange man kein Training hat, die Möglichkeit zu den Stränden zu fahren (man ist innerhalb von 1 Std. am Meer) oder andere Sachen unternehmen kann. Das Uni-Leben in den USA, das Wetter in Florida und die Möglichkeiten, die man hier und vor allem nachher mit einem amerikanischen Hochschulabschluss hat, haben mich dann nun dazu bewegt meinen Aufenthalt auszudehnen, sodass ich hier meinen Abschluss machen werde. Mit den Eindrücken, die ich hier gewonnen habe, die neue Kultur und die neuen Freunde aus der ganzen Welt, kann ich jedem nur ein Studium in den USA empfehlen!!! Man kann hier alles machen und zusätzlich bekommt man noch einen Hochschulabschluss, der einem von der Masse in Deutschland abhebt und für den man nicht ganz so viel Arbeit investieren muss wie daheim! Den Weg in die USA würde ich in Zukunft auch wieder gehen!
Fabian, „Student-Athlete“ an der Webber International University