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 Hanna

 Fußball

 University of Kansas

Ich habe mich riesig gefreut, als ich das ein oder andere Angebot bekommen habe und noch mehr als ich eine Zusage hatte.

 

Welche Erfolge durftest Du mit den Kansas Jayhawks bereits feiern? Mein persönliches Erfolgserlebnis ist die schnelle und gute Integration in meine neue Mannschaft.  

 

Was unterscheidet den Frauenfußball in den USA von dem in Deutschland? Wie sehen dort die Strukturen aus? Ist das Niveau höher oder niedriger? Ich denke, dass sich der Frauenfußball in den USA nicht groß von dem in Deutschland unterscheidet. In Deutschland wird der Frauenfußball auch immer körperbetonter und aggressiver. Allerdings spielen in den USA die Teams zahlreiche unterschiedliche Spielsysteme, während in Deutschland die meisten Teams dasselbe System spielen, nämlich ein 4-4-2. Das Niveau ist mit dem in Deutschland zu vergleichen. Es wird körperbetont gespielt, aber auch auf einem technisch hohen Niveau. Die Strukturen hingegen sind sehr unterschiedlich! Aufgrund der Größe des Landes wurde die Profi-Liga immer wieder aufgelöst und neu gebildet. Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem wieder eine Profi-Liga existiert. Deshalb setzt der Frauenfußball in den USA auf die Förderung ihrer Talente in den Collegeteams. Ich spiele für die "University of Kansas" in der "BIG XII ─ Conference", eine der hochklassigsten Conferences im Land.

 

Welche besonderen Erfahrungen, Erlebnisse hast Du schon gemacht, die Du nie wieder vergessen wirst? In meinem ersten Collegejahr habe ich viele Dinge erlebt, die ich nie wieder vergessen werde. Meine ersten Reisen zu Auswärtsspielen waren sehr beeindruckend, denn es ist immer aufregend, einen anderen Campus und das Stadion zu sehen. Meistens kommen auch mehr Zuschauer als zu Hause in Deutschland. In meinem "Sophmore-Year" gegen Arkansas hatten wir knapp 4.000 Zuschauer. Auch mein erstes Spiel im Kansas-Trikot war ein tolles Erlebnis. Jedes College-Team hat seine eigenen Rituale vor dem Spiel. Die USA sind ein sehr patriotisches Land. Diese Traditionen und Rituale waren für mich sehr ungewohnt, aber spannend. Vor jedem Spiel wird die US-amerikanische Nationalhymne gespielt. Meine ersten Football- und Basketballspiele werde ich auch nie vergessen. Es ist ein tolles Gefühl, ein Jayhawk zu sein. Die „University of Kansas“ (KU) ist eine sehr traditionelle und kulturelle Uni. Wir haben viele KU-Songs und unser Maskottchen (Jayhawk) ist immer mit dabei. Außerdem gibt es noch die "Band", die verschiedene Songs spielt und den Rhythmus vorgibt. Man kann sich diese Sportveranstaltungen so vorstellen, wie es in den meisten Hollywoodfilmen gezeigt wird.  

 

Kommen die Eltern hin und wieder zu Besuch oder fliegst Du selbst auch mal in die Heimat? Wie fühlt es sich an, so weit weg von den alten Freunden und der Familie zu sein? Meine Eltern waren leider bisher noch nicht zu Besuch. Mein Bruder macht diesen Sommer sein Abitur, und dann kommt meine Familie mich wahrscheinlich besuchen. Es ist schon manchmal hart, so weit von zu Hause entfernt zu sein, und ich vermisse meine Familie und Freunde. Aber die positiven Erlebnisse in den Staaten überwiegen. Meine Mannschaft sehe ich auch als eine Art Familie. Auch die Eltern meiner Mannschaftskollegen sind sehr herzlich zu mir und umarmen mich nach dem Spiel genauso wie ihre eigenen Kinder. Weihnachten 2012 verbrachte ich beispielsweise mit einer guten Freundin aus meiner Mannschaft und deren Familie.

 

Wie soll es nach dem Stipendium weitergehen? Vielleicht zurück nach Deutschland in die Bundesliga? Ich möchte auf jeden Fall wieder nach Hause. Ich vermisse meine Familie und meine Freunde zu sehr, um für immer in den Staaten zu bleiben. Ich plane mein Studium in Deutschland fortzusetzen und einen "Master" zu machen. Momentan studiere ich "Exercise Science", was mit Sportwissenschaften zu vergleichen ist. Ich bin interessiert daran, wie der Körper funktioniert und wie man das Optimum aus sich selbst herausholen kann. Vielleicht arbeite ich irgendwann in den Bereichen Ernährung und/oder Krafttraining mit einer (Profi-)Sportmannschaft. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Sportlich gesehen, würde ich sehr gerne Bundesliga spielen.

 

Wo wohnst Du? Bei einer Gastfamilie? Wenn ja, wie lebt es sich dort? Mein Vollstipendium umfasst auch eine kostenlose Unterkunft. Ich habe ein eigenes Zimmer mitten auf dem Campus, in den sogenannten Jayhawk-Towers. Diese sind direkt gegenüber dem Athletic-Building und den Fußballplätzen.

 

Wann und wie kam bei Dir die Idee von einem Sport-Stipendium auf? Meine frühere Trainerin in der Bayernauswahl hat mich auf die Idee von einem Sport-Stipendium gebracht. Von ihr erfuhr ich, dass es viele Sportler gibt, die in den USA studieren, da es dort leichter ist Uni und Sport zu vereinbaren. Daraufhin habe ich mich mit Monaco Sports in Verbindung gesetzt. Dort musste ich eine Chanceneinschätzung ausfüllen. Nachdem diese positiv ausfiel wurde ein Video von mir beim Training gedreht und Monaco Sports schlug mich verschiedenen Coaches an unterschiedlichen Universitäten als potentielle Stipendiatin vor. Ich trat mit mehren Coaches in Kontakt. Wir haben geskypt, E-Mails geschrieben und letztendlich habe ich mich für die KU entschieden.

 

Wie kamst Du auf Monaco Sports? Wie war die Zusammenarbeit mit Norman Messina? Eine meiner alten Teamkolleginnen hat mir Monaco Sports empfohlen. Die Zusammenarbeit war sehr gut. Monaco Sports und vor allem Norman waren immer für mich da. Sie haben mich stets auf dem Laufenden gehalten und mir viele hilfreiche Tipps gegeben. Ich stehe auch jetzt noch mit Norman Messina in Kontakt.

 

Wie hast Du reagiert, als Du von Deinem Vollstipendium erfahren hast? Was genau umfasst das Vollstipendium? Mir war klar, dass ich nur in die USA gehen kann, wenn ich ein Vollstipendium bekomme. Ich habe mich riesig gefreut, als ich das ein oder andere Angebot bekommen habe und noch mehr als ich eine Zusage hatte. Es beinhaltet die Kosten für das Studium, die Bücher, die Verpflegung und die Unterkunft. Wobei sich die Unterkunft von Universität zu Universität sehr unterscheiden kann. Da die KU eine relativ reiche Uni ist, habe ich ein eigenes Zimmer, mit einer kleinen Küche, einem Bad und kann zudem ein ziemlich großes Wohnzimmer nutzen.