Tobias
Fußball
Morningside College
Alle meine Erwartungen wurden weit übertroffen
Mein Name ist Tobias Schomerus und mit dem Beginn dieses Jahres habe ich mein zweites Semester als Student-Athlete am Morningside College in Sioux City (Iowa) begonnen.
Wie viele andere auch, stand ich nach dem Abitur an dem Punkt, an dem ich mich gefragt habe, wie es denn nach meiner Schullaufbahn weitergehen sollte. Ein Studium musste sein, das war klar, doch sollte ich dafür meine Leidenschaft für den Fussball aufgeben? Wissend, dass es ziemlich schwer, oder gar nahezu unmöglich ist, in Deutschland das Studium mit einer professionellen Sportkarriere zu verbinden, habe ich mich auf die Suche nach Möglichkeiten gemacht, diese beiden Komponenten doch irgendwie zu verknüpfen.
Auf dieser Suche bin ich dann glücklicher Weise auf Monaco Sports gestoßen und habe festgestellt, dass diese Traumvorstellung gar nicht mehr so unmöglich schien. Von da an ging alles sehr schnell. Angefangen mit dem Traingstag bei 1860 München, dem Aufbau eines Profils im Lions Team, über den Erstkontakt mit den Universitäten und Colleges bis hin zur endgültigen Entscheidung und dem Abflug in die USA. Hierbei muss ich mich wirklich bei Norman und seinem Team bedanken, die mich jeden Tag unterstützt haben und mir jederzeit mit Antworten auf meine Fragen zur Verfügung standen.
Im August 2015 war es dann endlich soweit und ich habe das Abenteuer Student-Athlete, bzw. Fusballtipendium in den USA angetreten. Hier angekommen habe ich schnell festgestellt, dass alle meine Erwartungen weit übertroffen wurden. Ich glaube, dass das Leben hier allen Fußballverrückten hier sehr entgegen kommt. Schule und Sport sind perfekt aufeinander abgestimmt und die Coaches stehen in ständigem Kontakt mit den Lehrern, um die bestmögliche Leitung auf und neben dem Fußballplatz zu ermöglichen. Nachhilfe Lehrer und Betreuer stehen hier rund um die Uhr, für die Athleten, kostenlos zur Verfügung und auch die medizinische Betreuung ist spitze. Es sind rund um die Uhr Ärzte und Physiotherapeuten auf dem Campus, die sich um die Sportler zu kümmern und den (Pre-Season-)Muskelkater herauszumassieren. Auch akademisch wird sehr viel investiert und die meisten Lehrer wissen, wer Sportler ist und unterstützen einen wo sie können Vor allem wenn man durch die langen Reisen zu den Auswärtsspielen Unterricht verpasst, stehen die Türen der Professoren immer offen. Aufgrund dessen ist es wirklich leicht die beiden grossen Komponenten, Fussball und Schule, miteinander zu verknüpfen.
Es ist erstaunlich was für eine große Rolle der Fußball hier in den USA spielt und man kann, entgegen allen Erwartungen und der vermeintlichen Unbekanntheit des “Soccers" einige Zuschauer zu seinen Spielen erwarten. Im Allgemeinen ist es wirklich verrückt, was hier für den Sport getan wird und ich finde, man kann hier ohne schlechtes gewissen von einem professionellem Umfeld sprechen, was man selbst in den höheren Deutschen liegen eher selten findet. Trainiert wird vom Grundsatz her jeden Tag, egal ob Athletik, Kraft, oder Fussballspeziefisch. Vergleicht man den amerikanischen mit dem deutschen Fußball, so lassen sich zwei große Unterschiede feststellen: Das Spiel ist um einiges Athletischer, sehr schnell, aber vielleicht etwas weniger taktik- bzw. technikorientiertorientiert, als in Deutschland. Man gewöhnt sich aber schnell daran und nach spätestens zwei Conference-Spielen weiss man, worauf man sich einstellen muss. Leider sind wir dieses Jahr sehr knapp an der Qualifikation zur nationalen Meisterschaft gescheitert, aber es wird jetzt schon daran gearbeitet, dieses Ziel im kommenden Jahr zu erreichen.
Abschliessend, kann ich nur sagen, dass es die einzige richtige Entscheidung war, diesen Schritt zu gehen. Natürlich ist es ein großer Schritt aus seiner Comfort-Zone, aber man wird für seinen Mut definitiv belohnt. Es ist ein Weg weg vom Mainstream, ein Weg, den nur wenige Spieler gehen, aber er bietet einem Erfahrungen und Erlebnisse, die einen für das Leben prägen - nicht nur fussballerisch.