Wie kann man sich einen Showcase vorstellen?
Ein Showcase kann man in gewisser Art und Weise mit einem Sichtungstraining vergleichen. Einige Vermittlungsagenturen im Sportstipendien-Markt benutzen dieses Instrument, um sowohl US Trainer als auch Kunden anzulocken. Im Grunde genommen geht es um einen 1-2-Tages Event, der meist im Hauptrekrutierungszeitpunkt der jeweiligen Sportart stattfindet, bei dem man vor den College Trainern vorspielt.
In den meisten Fällen (z.B. im Fußball oder im Feldhockey) werden hier die Kunden nach Positionen in verschiedene Teams zusammengewürfelt und es werden Sichtungsspiele durchgeführt. Die Trainer sitzen oder stehen dabei am Spielfeldrand und beobachten die Athleten, um zu schauen, ob sie für ihr Programm passende Spieler finden.
Was sind nun die Vorteile davon:
- Die Vermittlungsagentur hat einen zusätzlichen Selling Point sowohl für die US Trainer als auch für Interessenten bzw. Kunden.
- Zwischen dem Kunden und dem US Trainer kann es zu einem ersten Kontakt kommen, sofern der Sportler einen guten Tag erwischt und im Showcase überzeugen kann.
Was sind die Nachteile davon:
- Sowohl der Sportler als auch der College Trainer befinden sich in einer extremen Konkurrenzsituation. In der Realität läuft es meistens so ab, dass sich die Trainer auf die 3-5 Spieler(innen) stürzen, die aufgefallen sind und überzeugen konnten.
- Für den Athleten besteht eine enorme Drucksituation, weil er/sie denkt, dass er an diesen 1-2 Tagen vollends überzeugen muss und seine beste Leistung aufrufen muss. Die Wahrheit ist aber die, dass ein Showcase nicht nötig ist, um erfolgreich vermittelt zu werden.
- Ein Showcase ist in der Regel eine oberflächliche Veranstaltung von vielen Personen. D.h. die direkten Kontakte sowohl mit den US Trainern als auch mit den anderen Mitspieler(innen) sind nicht wirklich ausgeprägt.
- Die Anreise zu einem Showcase kann länger dauern und ist auf eigene Kosten zu tragen.
- In den Testspielen (z.B. im Fußball oder Feldhockey) spielt man mit Leuten zusammen, die man nicht kennt und die zufällig zusammengewürfelt sind. Somit ist es schwierig, sich gut zu verkaufen bzw. sein eigenes Können auch wirklich zu zeigen.
- Die Vermittlungsagenturen benutzen den Showcase als „Joker“, weil sie ihn benötigen, um mit der hohen Anzahl an Kundenmasse, die sie haben (Stichwort Quantität vor Qualität) zurechtzukommen. Sie versuchen so, Athleten, die sie bislang nicht vermitteln konnten, nochmal ins Spiel zu bekommen.
Monaco Sportstipendium wurde im Jahr 2010 gegründet und seitdem haben wir uns jedes Jahr aus den genannten Nachteilen gegen Showcases entschieden. Drucksituationen und oberflächliche Veranstaltungen entsprechen nicht unserer Philosophie und in unseren Augen gibt es keine Notwendigkeit, dass wir durch einen Showcase besser vermitteln können. Unsere Filterung von ausgewählten Kunden im Vorfeld und unser Netzwerk sind so gut, dass wir das Instrument eines Showcases nicht brauchen und auch nicht wollen. Uns ist aber bewusst, dass vor allem die großen Vermittlungsagenturen Showcases veranstalten und diese im besten Licht verkaufen, um mit ihrer Masse an Spielern zurechtzukommen. Wir denken, dass ein Showcase dem Gedanken „Qualität vor Quantität“ komplett widerspricht und somit verzichten wir sehr gerne auf dieses Tool.